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Einladung zum Dreiländertreffen

Termin:  12.09.2020
Ort: Lucka

 

Am 12. September 2020 trafen sich die Vorstände und interessierte Mitglieder der VDV-Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am mitteldeutschen Dreiländereck nahe der thüringischen Stadt Lucka.

Anlass des Treffens war die Gründung der drei Landesverbände vor 30 Jahren. Auch Gründungsmitglieder waren der Einladung gefolgt. Ortschronist Reinhard Steinert und Ortsbürgermeister Eckhard Fenn (beide Sachsen-Anhalt) berichteten über die Geschichte des alten und neuen Dreiherrensteins. Der neue Stein, wie auch der alte Stein, tragen die Jahreszahlen 1813 und 1913 in Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig am Ende der napoleonischen Befreiungskriege. Die Grenzen wurden nach dem Wiener Kongress 1815 neu gezogen. Auf der neuen Grenzsäule stehen unter den Länderbezeichnungen die Kürzel K.S. (Königreich Sachsen), K.P. (Königreich Preußen) und H.A. (Herzogtum Sachsen-Altenburg). Im Zuge eines länderübergreifenden Flurbereinigungsverfahrens wurde der Dreiländerpunkt verlegt. Ursprünglicher Zweck dieses Verfahrens war die Regelung der Eigentumsverhältnisse an der nahegelegenen renaturierten Halde des Braunkohlentagebaues Phönix-Nord. Die Einbeziehung des Geländes des ehemaligen Glaswerkes Maltitz, auf deren Gelände der Dreiländerpunkt lag, führte zur Änderung der Landesgrenzen durch Staatsvertrag zwischen den beteiligten Ländern. Die Industriebrache, deren Sanierung noch aussteht, wurde Thüringen zugeschlagen.

In der Kleinstadt Lucka stand der Besuch des Heimatmuseums auf dem Programm. Im Vorgarten des Museums fand der alte Grenzstein im Jahr 2006 einen neuen Platz. Das Wahrzeichen von Lucka ist der Wettin-Brunnen, der an die Schlacht bei Lucka im Jahre 1307 erinnert. Sehenswert ist die danebenstehende St. Pankratius-Kirche. Im Landgasthof „Dreiländereck“ im Meuselwitzer Ortsteil Brossen klang die Veranstaltung bei sehr sommerlichem Wetter aus.

 

 

 

VDV-Landesverbände Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt:

Einladung zum Dreiländertreffen

Aus Anlass der Gründung der VDV-Landesverbände vor 30 Jahren laden die Landesvorsitzenden die Mitglieder sowie Freunde und Interessierte ein zum

Dreiländertreffen

Samstag, 12. September 2020

am Dreiländerpunkt nahe der Stadt Lucka / Thüringen

Nach individueller Anreise treffen sich die Teilnehmer am Schnittpunkt der Bundesländer, einer sehenswerten Grenzsäule unmittelbar an der Straße zwischen Langendorf (Sachsen-Anhalt) und Maltitz (Sachsen) nahe des stillgelegten Glaswerkes bzw. der renaturierten Braunkohlentagebau-Halde Phönix-Nord gelegen. Der Dreiländerpunkt wurde im Rahmen eines länderübergreifenden Flurbereinigungsverfahrens verlegt.

Zeitplan

10:15 Eintreffen am Dreiländerpunkt

10:30 Erläuterungen des Ortschronisten, Grußworte

11:30 Besuch des Heimatmuseums Lucka oder Stadtführung

13:00 Einkehr in den Landgasthof „Dreiländereck“, Brossener Dorfstraße 40, 04610 Meuselwitz (an der B 180)

Die VDV-Landesvorsitzenden

Gerald Heilwagen
Matthias Kaden
Achim Dombert

 

 

...falls Geocacher dabei sind: ganz in der Nähe (bei der Mirabelle (Gelbe Zwetschke) mit den Koords N 51° 05.555 E 012° 17.005 findet ihr auch eine Dose (GC75K6R)

 

Der Dreiherrenstein bei Maltitz

Nach dem Krieg gegen Napoleon wurden die Grenzen in Europa 1813 neu festgelegt. Die Grenzmarkierungen wurden aber erst 1818 gesetzt. So erhielt auch dieser markanten Punkt einen ersten Grenzstein. An der Grenzsäule hier trafen damals die Königreiche Sachsen und Preußen und das Herzogtum Sachsen-Altenburg aufeinander. Im Oktober 1913 zum 100 Jahrestag der Befreiung vom Napoleonischen Joch wurde ein neuer Grenzstein gesetzt. Dieser war dreikantig und eingemeißelt waren die Initialen H.A. (Herzogtum Altenburg), K.S. (Königreich Sachsen) und K.P. (Königreich Preußen) und die Jahreszahlen 1813 und 1913.

Der Stein stand später dann viele Jahre (1961-65) in den Tagesanlagen von Phönix Nord (Tagebau) und anschließend beim Nachfolger des Geländes dem Glaswerk Maltitz. Seit 30.Aug.2006 steht dieser Stein im Garten des Heimatmuseums Lucka. Die Jahreszahlen waren nicht mehr lesbar und sind jetzt mit schwarzer Farbe nachempfunden. Wobei unklar ist ob dies so richtig ist. Es könnte sich ursprünglich auch um 1818 und 1918 (siehe oben) gehandelt haben.

Nach der Wende trafen nun am Ort des Steines die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt aufeinander. Am 20.Oktober 2007 wurde ein neuer Dreiherrenstein gesetzt. Der dem man jetzt hier sieht. Dieser enthielt wieder die Initialen des Steines von 1913 und zusätzlich die jetzigen Ländernamen. Eigentlich sollte im Anschluss das Umfeld um den Stein etwas attraktiverer gestaltet werden. Leider ist es dazu nie gekommen.

Mitte Juni 2016 verschwand die 1,60m hohe Stele für eine Weile vom Standort. Sie war von unbekannten vom Sockel gestoßen wurden. Seit Frühjahr 2017 steht sie wieder an der alten Stelle. Leider ist der Zugang zur Stele verwehrt.

Im Übrigen steht die Stele nicht genau am Treffpunkt der drei Länder. Die Grenzen wurden durch Gebietsaustausch verändert.