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VDVmagazin 3/2006

* Simulationen gegen die Flut

* Modellierung von abflusslosen Flächen in Wasserschutzgebieten auf Basis von hochauflösenden Laserscannerdaten

* PYTHAGORAS-CAD als Bindeglied zwischen GIS und Feldbuch

* Der neue HHK-Datenserver GEOdaSYS®

* Zielgerichtete Verarbeitung von Vermessungsdaten bei der Tiefbauplanung

* Schneller in die doppische Zukunft

* Das Geodätische Datum bei Navigationsgeräten

* Anwendung von Gazetteer-Services

* Allianz Arena München

* Die Vermessung der Welt

 

Fachteil

Janine Drexler

Simulationen gegen die Flut

Man muss seinen Feind kennen, um ihn zu besiegen - das ist das Motto der Fraunhofer-Forscher in Kaiserslautern. Sie simulieren im Computer, welchen Weg Wassermassen bei Überschwemmungen durch Straßen und Städte nehmen und entwickeln gezielten Hochwasserschutz.

Martina Klärle und Sandra Lanig

Modellierung von abflusslosen Flächen in Wasserschutzgebieten auf Basis von hochauflösenden Laserscannerdaten

Der folgende Beitrag zeigt an einem konkreten Projektgebiet in Tauberfranken (Baden-Württemberg), wie auf der Basis von Flugzeug-Laserscannerdaten ein Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Grundwassergüte in einem Wasserschutzgebiet erarbeitet wurde. Durch die Analyse und Modellierung der Gelände- und Bodenformen werden abflusslose Flächen (Senken) selektiert und mit den Böden geringer Gründigkeit und Informationen der Geologie verschnitten. Ein aus diesem Analyseergebnis abgeleiteter Maßnahmenkatalog gibt teilflächenspezifische Vorschläge für eine Extensivierung der Bodennutzung sowie einer Neuabgrenzung der Wasserschutzgebiete mit dem Ziel der Verbesserung der Grundwassergüte.

Frank Wohlgemuth

PYTHAGORAS-CAD als Bindeglied zwischen GIS und Feldbuch

In den letzten 20 Jahren wurden bei den Energieversorgern enorme Investitionen in die Digitalisierung von Bestands- und Übersichtsplänen gesteckt. Heutzutage hat fast jedes Unternehmen seine Datenbestände elektronisch verfügbar und kann auf diese Daten unternehmensweit zugreifen. Diese Datenbestände gelangen nun auch vermehrt in den vermessungstechnischen Außendienst und werden als Basis für die Vermessung verwendet. Der folgende Artikel zeigt, wie die objektorientierten Daten der EWR GmbH, Remscheid aus einem GE-Smallworld-GIS unter dem CAD-Programm "Pythagoras" verwendet werden, um Einmessungen und Absteckungen mit Tachymeter, GPS oder manuell durchführen zu können.

Lutz Ludwig und Norbert Sperhake

Der neue HHK-Datenserver GEOdaSYS®

GEOdaSYS® ist das neue Geodatensystem der HHK Datentechnik. Dieser Datenserver ist der Vorbote unserer Entwicklungen in zukunftsweisende Technologien. Er bildet künftig die zentrale Datengrundlage für GEOgraf®, GEOgraFIS®, GEOcheck®, HHKmapserver® und sämtliche GIS- und CAD-Schnittstellen.

Johannes Lübbers

Zielgerichtete Verarbeitung von Vermessungsdaten bei der Tiefbauplanung

Das Ingenieurbüro Johannes Lübbers in Ermsleben wurde mit der Planung der Ortsdurchfahrt Ermsleben (Bundesstraße 185) beauftragt. Projekte dieser Art erfordern ein hohes Maß an Genauigkeit und Sorgfalt, da der Schutz des Bestandes eine sehr große Rolle spielt und Zwangspunkte wie Hauseingänge oder Grundstückszufahrten genau berücksichtigt werden müssen.

Susanne Kreuz

Schneller in die doppische Zukunft
Blankenheim setzt bei der Erfassung und Bewertung des kommunalen Vermögens auf INGRADA web

Ob in der Eifel die Uhren vorgehen oder die rasenden Geschwindigkeiten am Nürburgring dazu beitragen: Sicher ist, in Blankenheim an der Ahr denkt man voraus und arbeitet schon jetzt mit innovativer Software und großem Know-how an der Einführung der doppischen Buchführung.

Hans Weise

Das Geodätische Datum bei Navigationsgeräten

Moderne Navigationsgeräte werden in letzter Zeit im verstärkten Maße zur Routenfindung in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Die kleinen handlichen Geräte erfüllen diese Aufgabe in ganz hervorragender Weise und die Anwendung ist sehr zu begrüßen, weil damit auch eine erhöhte Sicherheit im Straßenverkehr gegeben ist. Von den vielseitigen Eigenschaften der Navigationsgeräte soll die geographische Ortsbestimmung hier näher betrachtet werden, die benötigt wird, um einen Punkt der Erdoberfläche eindeutig zu kennzeichnen.

Martin Firl

Anwendung von Gazetteer-Services

Der Beitrag befasst sich mit den grundlegenden Aspekten eines Gazetteers bzw. eines webbasierten Gazetteer-Services. Dabei wird unter einem Gazetteer allgemein ein Ordnungssystem für Geodaten verstanden. Er enthält ein strukturiertes und typisiertes Vokabular an geographischen Bezeichnern einschließlich deren direkten Raumbezug. Man spricht von einem Gazetteer-Service, wenn die Gazetteerdaten und die zugehörigen Recherchefunktionalitäten in einem Netzwerk bereitgestellt werden. Die Nutzung solcher Dienste ist bereits heute integraler Bestandteil von Geoportallösungen. Ein Beispiel hierfür ist die Anzeige einer Karte auf Grundlage der Angabe einer Adresse.

Mario Vokal

Allianz Arena München
Vermessungstechnische Begleitung

Mit diesem Bauvorhaben ist der Partnerschaftsgesellschaft Vokal + Partner gelungen, ein sehr anspruchsvolles und interessantes Bauprojekt vermessungstechnisch zu organisieren und zu begleiten. Diese Baumaßnahme bestand aus zwei Baukörpern, Stadion (ca. 250 m x 220 m) und Parkhaus (ca. 600 m x 150 m). Beide Baukörper sind mit dem Umgang (Zugangsring rund um das Stadion verlaufend) verbunden. Die Ausführung begann im Juli 2002 und dauerte bis zur Schlüsselabgabe im April 2005.

Harald Lucht

Die Vermessung der Welt
Gedanken zu einem Bestseller

Allein der Titel dieses Buches, diese Metapher klassischer Geodäsie, hat sicher so manchen Vermessungsingenieur, manche Vermessungsingenieurin gereizt, den bei Rowohlt erschienen Roman von Daniel Kehlmann zu kaufen - um ihn mit großen Erwartungen zu lesen. Und dann erstaunt zu sein, vielleicht auch bestürzt, dann wieder verwundert und das Werk bewundernd - schließlich mit ambivalenter Erkenntnis: Einerseits von dem immer wieder aufkeimenden Gedanken bestürmt, ob es biographisch wohl korrekt ist, wie die beiden großen, unserer Fachrichtung nahestehenden Wissenschaftler aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts Carl Friedrich Gauß (1777-1855) und Alexander von Humboldt (1769-1859) geschildert werden - und bald erkennend, dass dies nicht so ist. Das Werk ist schließlich ein Roman, kein Sach- oder Fachbuch.