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Nachlese: Besichtigung des Staatlichen Museums für Archäologie Chemnitz (smac)

Termin:  24.11.2023
Ort: Chemnitz

Der VDV-Bezirksverband Süd-West-Sachsen (Chemnitz) lud am 24.11.2023 zu einer Exkursion ein, die mit einem gemütlichen Beisammensein abgeschlossen werden sollte.

Sieben Mitglieder trafen sich am Nachmittag des 24. November 2023 im Foyer des ehemaligen Kaufhauses Schocken in Chemnitz. Das markante Gebäude wurde 1928 bis 1929 nach Plänen des Architekten Erich Mendelsohn im Bauhausstil errichtet und beherbergt seit 2014 das Staatliche Museum für Archäologie, ein Museum des Landesamtes für Archäologie Sachsen. In der Stadt fielen die ersten Schneeflocken des Winters und die Teilnehmer zeigten sich recht erleichtert darüber, eine Besichtigung innerhalb eines Gebäudes geplant zu haben.

Die vorgesehenen zwei Stunden Besichtigungszeit sollten sich jedoch als zu knapp bemessen herausstellen, um die Fülle an Informationen zu erfassen.

Die VDV-Mitglieder durften an diesem Freitagnachmittag das Konzept der „Stillen Stunde“ kennenlernen. Am letzten Freitag im Monat ist für zwei Stunden die Besichtigung des Museums in einer reizarmen Atmosphäre möglich. Beleuchtung wird reduziert, Lichteffekte und Geräuschquellen minimiert bzw. Stationen, die laute Geräusche verursachen, mit Warnschildern gekennzeichnet. Auch laute Unterhaltungen zwischen Besuchern sollten vermieden werden. Dieses Angebot wird nach Aussage des Museumspersonals von Besuchern geschätzt und in Anspruch genommen.

Während unseres Rundganges wurden wir auf das taktile Leitsystem aufmerksam, welches in der gesamten Dauerausstellung mit großem Aufwand verlegt wurde und blinden und sehgeschädigten Besuchern die Möglichkeit bietet, das smac in Verbindung mit einem Audioguide und auch Tastobjekten selbstständig zu entdecken.

Eine beeindruckende Dauerausstellung zeigt die Entwicklung auf dem Gebiet des heutigen Sachsen von den Jägern und Sammlern vor 300.000 Jahren bis zur frühen Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Zu sehen sind rund 6.000 Exponate auf drei Ebenen. Diese sind in ihrer Mitte durch einen Lichthof verbunden, in dem eine schwebende Sachsenkarte die Blicke auf sich zieht. Die Gestaltung der Ausstellung erschien uns sehr modern, informativ und unterhaltsam.

Die umfangreiche archäologische Dauerausstellung wird ergänzt durch separate Ausstellungen in den Erkern auf allen drei Etagen. Diese Erker werden durch die horizontalen Fensterbänder gebildet, die sich an der Straßenseite des Gebäudes entlangziehen und ihm sein charakteristisches Aussehen verleihen. Eine Erkerausstellung erzählt die Geschichte des Gebäudes, das 1930 als Kaufhaus für den Schocken-Kaufhauskonzern eröffnet wurde. In einer weiteren Erkerausstellung wird das Leben des Konzernmitbegründers Salman Schocken thematisiert.

Eine weitere Erkerausstellung widmet sich dem Architekten Erich Mendelsohn. Modelle seiner prominentesten Bauten, z. B. des Einsteinturmes in Potsdam, werden präsentiert.

Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Home-Sweet Home“, die seit Oktober 2023 in der obersten Etage zu sehen ist, bildete den Auftakt unseres Rundganges. Mehr als 450 Exponate sind in spannenden Themenbereichen angeordnet. Sie beleuchten unterschiedliche Facetten des Wohnens und greifen auch aktuelle Fragen auf, die sich beim Thema Wohnen ergeben.

Ein sehr spannender und informativer Nachmittag klang mit einem gemütlichen Beisammensein und interessanten Gesprächen in der nahe gelegenen „“Ratsstube“ aus.

In den Räumen der heutigen „Ratsstube“ befand sich vor der Wende die Staatsbank der DDR. Erinnerungen wurden geweckt, z. B. an den hier vollzogenen Umtausch von D-Mark in Forumschecks.

Des Weiteren wurde über die in Sachsen immer schlechter werdende Lehrausbildung für den Nachwuchs im Vermessungswesen diskutiert.

Mit zwei jungen neuen VDV-Mitgliedern aus Stollberg wurde über ihre Vorstellungen zu deren weiterem beruflichen Werdegang gesprochen.

Auch die nächsten Veranstaltungen im Bezirk Südwestsachsen waren ein Thema.

Michael Gust informierte, dass im nächsten Jahr gute Chancen bestehen, mit dem digitalen Testlabor der Bahn zu fahren. Außerdem besteht auch weiterhin die Möglichkeit, das Hammerherrenhaus in Auerhammer zu besichtigen, eventuell in Verbindung mit einem Besuch der Weißerdenzeche St. Andreas bei Aue.

2024 werden der stellvertretende Bezirksvorsitzende und der Kassenverwalter neu gewählt.

Chris Sylvia Petz

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