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Goldenes Lot 2007 für Rita Süssmuth

Mit der höchsten Auszeichnung, dem GOLDENEN LOT, ehrt der VDV seit 1990 einmal im Jahr herausragende Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise „mit ihrem persönlichen Einsatz, ihrem Wissen und ihrer stetigen Ausdauer und Geduld im Verband Deutscher Vermessungsingenieure e. V., in Wissenschaft und Forschung, in Wirtschaft und Technik sowie im öffentlichen Leben ausgezeichnet haben“. Mit dem GOLDENEN LOT 2007 wurde nun Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D., am 19. Oktober im Blauen Salon der KölnMesse in Anwenheit zahlreicher Ehrengäste, sowie des VDV-Präsidiums und -Bundesvorstandes geehrt.

Termin:  18.10.2007 02:00 Uhr
Ort: Köln

Unter den Ehrengästen begrüßte VDV-Präsident Wilfried Grunau besonders den Lotpreisträger 2006 und diesjährigen Laudator Dr. Eberhard Burger, die Lotpreisträger vergangener Jahre, Dr. Michael McKay, Prof. Dr. Giorgio Poretti, Prof. Dr. Manfred Bonatz und Prof. Dr.-Ing. Harald Lucht, sowie die Ehrengäste Elfi Scho-Antwerpes, Dr. Hans- Jürgen Heß, Dipl.-Ing. Paul Schmidtke, BDVIVizepräsident Dr. Hubertus Brauer, den Vizepräsident der FH Oldenburg / Ostfriesland /Wilhelmshaven, Prof. Dr.-Ing. Manfred Weisensee, TK-Verwaltungsrat Dipl.-Ing. Dieter F. Märtens und VDV-Ehrenmitglied Dipl.-Ing Manfred Gombel. Ein besonder Gruß galt auch dem Stifter des GOLDENEN LOTES, Dipl.-Ing. Wolfgang Kramer, der mit dem VDVBezirksteam Köln wieder die Organisation der Festveranstaltung mit übernommen hatte.

 

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin der Stadt Köln, wies in ihrem Grußwort „auf die Vorreiterrolle in politisch inhaltlicher Hinsicht“ hin, die Prof. Dr. Rita Süssmuth auch bei Begegnungen in Köln überzeugend „mit frischem Wind“ umsetzte. Ihr Engagement bei der Aidshilfe in Köln und ihre „Politik der Integration und gegenseitigen Toleranz“ habe Köln als Ort der multikulturellen Begegnung einen großen Schritt vorangebacht. „Dafür nochmals danke - auch im Namen der Kölner Aidshilfe“, so Elfi Scho-Antwerpes in ihrem Grußwort herzlicher Verbundenheit.

 

Dr. Hans-Jürgen Heß, Bundesgeschäftsführer des ZBI, grüßte die Festversammlung auch im Namen der ZBI-Präsidentin Iris Gleicke MdB. „Ingenieure und der Ingenieurberufsstand leiden zuweilen unter Sprachlosigkeit“, befand der ZBI-Bundesgeschäftsführer. Da ist es gut das Gespräch mit der Politik zu suchen – mit einer Politikerin, die sich auch durch den Blick für das praktisch Notwendige auszeichnet. Nicht ohne Widerstände habe sie den Kindergarten für den Nachwuchs der Abgeordneten durchgesetzt. Viele Gestaltungselemente rund um den Regierungssitz in Berlin, auch die Kuppel des Reichstages, tragen ihre Handschrift. „Sie haben Berlin eine neue Mitte gegeben. Auch in der Bewertung des Ingenieurmangels und der Frage der Zuwanderung haben Sie Spuren getreten“, so Dr. Heß in seinem Grußwort.

 

Dipl.-Ing. Paul Schmidtke, Bundesvorsitzender des Ingenieurverbandes Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (IWSV), war auch aus „Respekt vor der großartigen Arbeit des VDV unter der Regie Ihres Vorsitzenden Wilfried Grunau“ gefolgt. „Ich bin gerne gekommen, weil unsere beiden Verbände im Geist guter Partnerschaft und in kollegialer Verbundenheit eng zusammen stehen. Ich sehe im VDV einen besonders engagierten und den gemeinsamen Zielen aller Ingenieure stark verbundenen Verband“, so Schmidtke weiter. Solidarität, Bürgersinn und Zivilcourage sind für eine Gesellschaft wie die unsere, die auf Integration und Teilhabe gegründet ist, unver zichtbar. Und sie gewinnen gerade in der jetzigen Zeit des rapiden gesellschaftlichen Wandels enorm an Bedeutung, befand der IWSV-Bundesvorsitzende – wohl auch mit Blick auf die Lotpreisträgerin 2007. Was für die einzelnen Bürger gilt, das sollte auch für Verbände gelten, die in dieser Gesellschaft und als Teil dieser Gesellschaft ihre Ziele formulieren und verfolgen. Die beiden Verbände VDV und IWSV sind durch gemeinsame Werte, eine fest gefügte kollegiale Freundschaft der Verbandsspitzen und eine enge, in Jahren bewährte Zusammenarbeit verbunden. Ein entscheidendes Bindeglied unserer „Partnerschaft“ ist und bleibt der ZBI, der zum Anker der Verbände (insbesondere der kleinen) geworden ist. „Mit dem VDV und unseren gemeinsamen Verbündeten ZBI wollen wir uns den neuen Herausforderungen in einer veränderten Welt stellen“, betonte Dipl.-Ing. Paul Schmidtke in seinem Grußwort abschließend.

Im Fokus: Zuwanderung und Migration

Warum Prof Dr. Rita Süssmuth mit dem GOLDENEN LOT 2007 ausgezeichnet wird, fasste VDV-Präsident Dipl.-Ing. Wilfried Grunau zusammen: „Mit der Überreichung des GOLDENEN LOTES möchte der VDV insbesondere die Gedanken und Aktivitäten von Frau Prof. Dr. Süssmuth in den Bereichen der Zuwanderung und Migration würdigen. Rita Süssmuth ist ausgewiesene Expertin in Zuwanderungsfragen. Sie arbeitet seit vielen Jahren auf UNO-, EU- und Bundesebene zu dieser Herausforderung und Problematik. Es ist ihr Anliegen, tragfähige Lösungskonzepte für die Zukunft zu entwickeln. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, insbesondere auch im Ingenieurbereich, sind die Überlegungen und Arbeiten von Rita Süssmuth deshalb (wiederum) hochaktuell. Frau Süssmuth hat deutlich gemacht, dass in der Zuwanderung zwar ein Teil der Lösung für die Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft heute stellen muss, liegt. Aber sie hat auch deutlich gemacht, dass es allein mit optimierten ‘technischen Aspekten’ von Zuwanderung nicht getan ist. Eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen von Integration ist insbesondere in veränderten mentalen Modellen in den Köpfen der Gesellschaft zu sehen. Und hier hat sich Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth sehr engagiert – und engagiert sich weiterhin. Sie ist eine Vordenkerin – und dafür sprechen wir Ihnen heute unseren Respekt mit der Verleihung des GOLDENEN LOTES aus“.

Globalisierung, ein zu klärender Megatrend

Um den Fokus der Festveranstaltung auf die Arbeit und Leistungen der Lotpreisträgerin 2007 und ihrer Bedeutung für das Ingenieurwesen zu lenken, ging der VDV-Präsident besonders auf das Thema „Globalisierung“ ein: „Die Fragen, woran sich Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und der oder die Einzelne ausrichten, sind immer in Umbruchszeiten besonders griffig. ‘Globalisierung’ ist so ein Megatrend, der nach Maßstäben, nach Orientierung, nach Sitte und Anstand fragen lässt. Der Begriff ‘Globalisierung’ ist zum Schlagwort geworden. Gewarnt wird auf der einen Seite vor den ‘schrecklichen Folgen’ der Globalisierung, die eine eigenständige staatliche Wirtschaftspolitik unmöglich macht. Auf der anderen Seite wird die Globalisierung gepriesen als das Heilmittel zur Überwindung aller gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme. Man spricht deshalb einerseits von der ‘Globalisierungsfalle’ und den ‘Grenzen des Wettbewerbs’ und andererseits von ‘Systemwettbewerb’ und erhofft sich durch den Zwang der Globalisierung eine auf die Bürger und das langfristige Wohl der Gesellschaft hin ausgerichtete Wirtschaftspolitik.

Wie ist die Globalisierung und wie sind ihre Folgen zu bewerten? Was sind die Auswirkungen der Globalisierung? Nun, zunehmende Globalisierung führt zum Teil zu einer Angleichung von technologischem Wissen und Lebensstandard, aber auch zu einer Angleichung von Preisen und Löhnen – leider eben nicht überall und schon gar nicht zeitgleich. Internationaler Handel ist zwar gut für die Konsumenten, bringt aber auch hohen Anpassungsdruck für weniger wettbewerbsfähige Sektoren wie z.B. Landwirtschaft. Sicher ist: Die stärkere Internationalisierung verschärft den Wettbewerb zwischen den Firmen.

Ein besonderes Problem der Globalisierung besteht in der Migration. Die Wirtschaftstheorie hat dazu herausgearbeitet, dass eine größere Konvergenz, d. h. eine stärkere Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen den einzelnen Staaten entweder durch eine Migration oder durch internationalen Handel erreicht werden kann. Was heute neu ist und für uns eine besondere Herausforderung darstellt, ist daher nicht die Migration als solche. Es ist vielmehr die Migration im Rahmen der Globalisierung.

Man muss nicht lange ausführen, dass Globalisierung letzten Endes der Prozess einer immer stärkeren Vernetzung von Menschen und Gesellschaft, Wirtschaft und Institutionen ist. Und dieser Prozess wird vorangetrieben durch die unglaubliche Entwicklung in den Kommunikationstechnologien – zu denen man im engeren Sinne die Systeme zur Übermittlung von Informationen, im weiteren Sinne aber auch Verkehrssysteme hinzurechnen kann.

Die Globalisierung hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Wirkungen in einem Maße, wie wir uns das früher nicht vorstellen konnten. Dass uns die Globalisierung sozial betrifft, hat mit der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt zu tun, die eben ihrerseits zunehmend global vernetzt sind. Zuwanderung ist also keine Bedrohung, sondern höchstens eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Bekanntlich herrscht heute in der Techniknation Deutschland ein eklatanter Mangel an Ingenieuren. Die deutsche Bildungspolitik hat hier übrigens, dies sei nur am Rande erwähnt, meines Erachtens bereits vor vielen Jahren die Entwicklung verschlafen. Die derzeit günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führt also zu einer steigenden Nachfrage nach Fachkräften. Um diesen Bedarf kurzfristig zu decken, erleichtert die Bundesregierung nunmehr Ingenieurinnen und Ingenieuren aus mittel- und osteuropäischen EU-Staaten den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt – (Ergebnisse der Meseberger Kabinettsklausur). Aber: Arbeitskräfte sind nun mal nicht so mobil wie Kapital. Und auch kulturelle und sprachliche Voraussetzungen sind nicht derart, dass jeder in jedes Land wandern kann.

Von daher sind der Migration (leider) immer noch Grenzen gesetzt. In diesem Zusammenhang (nicht nur, aber auch) ist eine Diskussion entstanden, ob eine Migration ethisch befürwortet werden sollte oder nicht. Interessant dürfte der an dieser Stelle der Hinweis sein, dass die katholische Soziallehre ein Recht auf Emigration feststellt. Ein solches Recht auf Emigration hat natürlich nur dann Sinn wenn auch Immigration ermöglicht wird.

Theoretisch stehen ausländische Arbeitnehmer im Wettbewerb mit Inländern um Arbeitsplätze. Globalisierung bedeutet internationaler Wettbewerb um Arbeitsplätze. Auf der anderen Seite nehmen in Deutschland Ausländer oft solche Plätze ein, die Deutsche nicht annehmen wollen, denn in bestimmten Berufen möchten einheimische Arbeitnehmer nicht arbeiten. Gelegentlich – oder sollte ich besser sagen: regelmäßig – klagen z. B. Landwirte, dass sie keine Aushilfskräfte finden, die während der Erntezeit mitarbeiten. Nur deshalb dürfen doch z. B. polnische Gastarbeiter während der Ernte helfen. Obgleich hierdurch keine deutschen Arbeitsplätze gefährdet sind, gibt es entwürdigende rechtliche Regelungen, was im Grunde genommen gegen ethische Vorstellungen, die katholische Soziallehre und auch christliche Nächstenliebe verstößt.

Rita Süssmuth hat sich immer für ein friedliches und konstruktives Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zuwanderern eingesetzt, da sie dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen eine positive Wirkung zuspricht. Das kann ich uneingeschränkt bejahen. Auch ich meine, ein Zusammenleben ist machbar. Wie? Indem alle Beteiligten in einer Gesellschaft beispielsweise darüber nachdenken, was dafür und dagegen spricht, sich als Menschen zu verstehen, die Verantwortung für sich, für andere, für die Gesellschaft übernehmen wollen. Nicht, weil sie es gefälligst sollen, sondern weil sie sich als Menschen verstehen. Eine Verständigung über die Grundlagen einer Gesellschaft wird so möglich, ohne andere an den Pranger zu stellen. Am Ende kann sogar Einigkeit darüber entstehen, was in der Gesellschaft dringend getan werden muss, was für jeden „Pflicht“ ist, damit alle ein gelungenes Leben führen können. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Nicht nur als Vermessungsingenieure, sondern als Menschen allgemein müssen wir hier deshalb Grenzen verschieben, ja sogar aufheben“.

Laudatio: Einsatz gegen Ausgrenzung

Als Vorjahres-Lotpreisträger hatte Dipl.-Ing. Dr. Eberhard Burger, Baudirektor für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, die Ehre, die Laudatio für Prof. Dr. Rita Süssmuth zu halten. Zunächst stellte er die Biographie der Preisträgerin 2007 vor: Prof. Dr. Rita Süssmuth wurde 1937 in Wuppertal geboren, studierte von 1956 bis 1961 Romanistik und Geschichte an den Universitäten Münster, Tübingen und Paris. Im Anschluss an ihre Promotion in Philosophie (1964) war sie Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Ruhr und Professorin für International Vergleichende Erziehungswissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. In dieser Zeit war sie Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Beratungskommissionen zur Jugend- und Familienpolitik für die damalige Bundesregierung.

Dr. Rita Süssmuth gehört seit 1981 der CDU an und war 1986 bis 2001 Bundesvorsitzende der Frauen-Union der CDU. Zwischen 1985 und 1988 war sie Bundesministerin für Jugend, Familie, Gesundheit, später auch für Frauen. Von 1988 bis1998 war Rita Süssmuth Präsidentin des Deutschen Bundestages. Sie ist Vizepräsidentin der Parlamentarischen Versammlung (PV) der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE)“ und stellvertretende Leiterin der deutschen Delegation bei der PV der OSZE.

Von 2001 bis 2002 war sie Vorsitzende der Zuwanderungskommission der Bundesregierung, zwischen 2003 und 2005 Vorsitzende des Sachverständigenrats für Zuwanderung und Integration und von Januar 2004 bis Dezember 2005 Mitglied in der „Global Commission on International Migration“. Seit Januar 2006 ist Rita Süssmuth Präsidentin des Deutschen Polen- Instituts und Vorsitzende der „EU Hochrangigen Beratergruppe (High Level Group) für Integration von benachteiligten ethnischen Minderheiten in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt“ sowie Mitglied im Kuratorium des OECD Entwicklungszentrumprojekts „Bereicherung durch Migration“.

Wie haben die Bürgerinnen und Bürger aus Ostdeutschland in der Folgezeit nach dem Fall der Mauer (1989) die Bundespolitiker erlebt? In diese Betrachtung fokussierte Dr. Burger seine bewegt vorgetragene Laudatio für Prof. Dr. Rita Süssmuth: „In der Zeit der Wende, der wieder gewonnenen Einheit, hatten Sie wohl manch schlaflose Nacht. Sie waren der ruhende Pol und Sie haben sich gegen Ausgrenzung eingesetzt“. Die Einsicht, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen eine positive Wirkung auf die Gesellschaft haben, ist nicht selbstverständlich. „Menschen mit Migrationshintergrund haben das ‘Willkommen’ erst durch Sie begriffen. Auch dafür kann man Ihnen nicht genug danken.“, so die Laudatio.

Von einer christlichen Grundhaltung sprach Dr. Burger– wohl in großer Übereinstimmung seiner und der Intension der Preisträgerin. Es verbindet die Zuversicht einen Weg „dennoch“ zu beschreiten beide gleichermaßen. So hat wohl Süssmuth’s im Mai 2007 erschienenes Buch „Dennoch: Der Mensch geht vor. Für eine Umkehr in Politik und Gesellschaft“ nicht nur den Laudator neugierig gemacht. Nicht ohne „dicke Bretter zu bohren“

 

Klare Standpunkte, auch Erwartungen an die Verbände, ließ die mit dem GOLDENEN LOT 2007 Geehrte in ihrer Dankansprache deutlich werden. „Die Politik profitiert von der Wissenschaft und den Ingenieur verbindet eine dienende, kritische und mitgestaltende Funktion in der demokratischen Gesellschaft“, so Prof. Dr. Rita Süssmuth. Auch wenn man sich in der Politik gelegentlich „blutige Nasen“ holt, ist es sehr wesentlich, sich mit Gleichgesinnten einzubringen und auch „dicke Bretter zu bohren“, wenn es schwierig wird. So ist es notwendig gegen manche Widerstände, den Anteil der ausländischen Studenten zu erhöhen – nicht nur wirtschaftlich, sondern auch der Impulse aus anderen Kulturen wegen.

Es gelte aber auch, Menschen mit Migrationshintergrund ihren Fähigkeiten entsprechend zu fördern und auch im Beruf einzusetzen. „Das erwarte ich auch von ihrem Verband“, so die Lotpreisträgerin. Ihr Appell an pragmatisches Handeln und an ein Mitempfinden für sogenannte Randgruppen war klar und deutlich: „Wo Menschen zusammen stehen, haben Menschen Zukunft“.

An Dr. Eberhard Burger persönlich gerichtet, dankte Rita Süssmuth der Bürgerinitiative Frauenkirche und ermutigte, doch in der Dresdner Brückenfrage „es nochmal zu versuchen“. Im Kontext der deutschen Einheit befand die Geehrte: „Auch uns Westdeutschen ist unendlich viel geschenkt worden – so viel Anfang war noch nie. Danke für dies alles“.

Bei den sich der Verleihungszeremonie und dem Festessen anschließenden Tischgesprächen berichten in lockerer Form traditionsgemäß die Lotpreisträger der Vorjahre über ihre beruflichen oder auch privaten Ambitionen. Unter anderem resümierte der Ire Dr. Michael McKay an Rita Süssmuth gewandt: „Wichtig ist für die Zukunft, dass wir fähige Leute richtig integrieren und nicht in die Ecke stellen. Dann haben wir ein starkes Deutschland, dann ein starkes Europa und dann eine starke Welt“.