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VDVmagazin 4/2010

• Schnell und sicher planen - Hüllkurven für den Straßen- und Gleisbau

• Überwachung der Rutschung am Immenstädter Horn

• Innenentwicklung – so bleiben unsere Dörfer vital

• Wasser für Römer – Die unglaubliche Präzision der Vermessungsingenieure im römischen Aquäduktbau

• Das Interview im VDVmagazin mit Dipl.-Ing. Wolfgang Wackenhuth zu den Vermessungsarbeiten am neuen Wasserkraftwerk Rheinfelden

 

 

 

 

 

 

Willi Spiegel und Bernd Rosenmayer, Bad Soden

 

Schnell und sicher planen

Hüllkurven für den Straßen- und Gleisbau

Effizientes Hüll- und Schleppkurven-Programm für Straßen- und Stadtbahnfahrzeuge Einsatz bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG

Ist das Marktpotential einer Software eher klein, bleibt das Interesse der großen IT-Anbieter im Allgemeinen gering.

Auf dem Gebiet der Hüll- und Schleppkurven-Berechnung für Straßen- und Stadtbahnfahrzeuge ist das Angebot deshalb sehr überschaubar – und aus Sicht vieler Planer nicht immer zufriedenstellend. Beispielsweise ist die Thematik Haltestellenkante mit optimiertem Abstand zur fahrenden und haltenden Bahn an den Türen nicht ganz einfach zu lösen. Mit dem neuen Hüll- und Schleppkurven-Modul der VenturisIT gestalten sich solche Detailplanungen deutlich einfacher und erheblich schneller. Neue Fahrzeuge sind mit wenig Aufwand integrierbar.

Der verfügbare Platz ist im dicht besiedelten Deutschland für Raum- und Verkehrsplaner immer eine Herausforderung. Während beispielsweise in den USA Bahn-Haltestellen zumeist auf einer längeren geraden Strecke eingeplant werden können, sind in Deutschland Haltestellen oft unmittelbar in, vor oder nach Kurven anzuordnen. Das kompliziert die Planungsarbeit.

Eine im Straßen- und Gleisbau wichtige Aufgabe ist deshalb die Bemessung des Platzbedarfs eines Fahrzeugs beim Durchfahren der Strecken in Straßen- und Tunnelabschnitten. Das gilt in besonderer Weise für die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB): Mit eigenen Strecken – auf besonderen Bahnkörpern oder im Tunnel - macht sich die Stadtbahn vom Verkehrsgetümmel weitgehend unabhängig.

 

 

Thomas Gallemann, München

Überwachung der Rutschung am Immenstädter Horn

Mehr als ein Meter Schnee lag im März 2006 in den Allgäuer Bergen. Deshalb konnten die Risse im Boden, die sich nach den starken Niederschlägen im Sommer 2005 am Osthang des Immenstädter Horns gebildet hatten, nicht weiter beobachtet werden. In der Nacht zum 15. März nahmen innerhalb weniger Stunden die Bewegungen so dramatisch zu, dass die Rutschung bereits von weitem erkennbar war. Das Material kam zunächst auf einer Verebnung zum Stillstand. Die Auflast auf den Hang unter der Verebnung wurde so groß, dass nach einer Woche auch dieser in Bewegung geriet. Es bildete sich eine Sekundärrutschung, die sich bis an den Steigbach erstreckte. Wege wurden unpassierbar, die Wasserversorgung für Immenstadt durch den dort liegenden Hochbehälter war bedroht. Die größte Gefahr jedoch bestand in einem möglichen Aufstau des Steigbachs durch einen sich bildenden Damm. Ein solches Szenario hätte bei einem Dammbruch eine Mure oder eine Flutwelle zur Folge gehabt, die in Immenstadt zu großen Zerstörungen hätte führen können. Alle Sofortmaßnahmen mussten dieser Gefahr Rechnung tragen.

 

 

Martina Klärle, Frankfurt am Main

Innenentwicklung – so bleiben unsere Dörfer vital

Erläutert am Beispiel des Leitfadens DORF KOMM, Dörfer beleben, Flächen sparen

Der Leitfaden DORF KOMM! verfolgt das Ziel, Dörfer und deren historische Ortskerne durch nachhaltige Ortsentwicklungsplanung vor dem Aussterben zu schützen. Er entstand als Best-Practice-Studie aus 18 unterschiedlichen Ortsentwicklungskonzeptionen im Norden Baden-Württembergs. Er ist in erster Linie Hilfestellung für Kommunen, d.h. für Bürgermeister und Verwaltung, sowie engagierte Bürger. Oberstes Ziel ist es, Dörfer zu beleben und Flächen zu sparen. Der Leitfaden DORF KOMM! gibt praktische Tipps für die Erarbeitung eines Entwicklungskonzeptes sowie Handlungsempfehlungen von der Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Konzepterstellung.

 

 

 

Klaus Grewe, Swisttal

 

Wasser für Römer – Die unglaubliche Präzision der Vermessungsingenieure im römischen Aquäduktbau

Ingenieurbauten wie Straßen, Brücken und Wasserleitungen dienen keinem Selbstzweck! Um Großbauten dieser Art in Planung nehmen zu können, mussten deshalb immer drei Grundvoraussetzungen zusammenkommen: Für das Bauwerk musste ein Bedarf bestehen, ein mächtiger Bauherr mit den erforderlichen finanziellen Mitteln musste bereitstehen und nicht zuletzt bedurfte es eines Fachmanns für die Lösung der technischen Probleme. Diese Planungsprinzipien galten natürlich und besonders auch für Bauwerke von der Größenordnung römischer Fernwasserleitungen – und sie gelten eigentlich auch heute noch.

Gerade im Fernwasserleitungsbau war eine gründliche Planung die unbedingte Voraussetzung für die Trassierung, also die Übertragung der Planungslinie in das Gelände. Es waren grundlegende Vermessungen notwendig, um schon im frühen Planungsstadium erkennen zu können, ob der in Angriff genommene Bau überhaupt durchführbar war.

Die Frage nach der Planung und Trassierung römischer Wasserleitungen ist zwar im Zusammenhang mit der Beschreibung vieler Fernwasserleitungen immer wieder gestellt worden, konnte aber bis vor wenigen Jahren nur unbefriedigend beantwortet werden. Der Grund hierfür lag im Fehlen der wichtigsten Unterlagen für eine entsprechende Betrachtung, nämlich der zeitgenössischen Pläne oder Baubeschreibungen der antiken Baumeister. So blieb es zumeist bei der vorsichtigen, weil nicht zu beweisenden Vermutung, solche Bauwerke seien ohne eine gründliche Planung und Trassierung überhaupt nicht zu bauen gewesen.

 

 

Das Interview im VDVmagazin mit Dipl.-Ing. Wolfgang Wackenhuth zu den Vermessungsarbeiten am neuen Wasserkraftwerk Rheinfelden                      

 

Im Laufe dieses Jahres wird in mehreren Stufen das neue Wasserkraftwerk Rheinfelden der Energiedienst AG in Betrieb genommen. Im Juli 2003 wurde die Ganz + Rutner Ingenieur GmbH (nachfolgend GRI genannt) mit Sitz in Rheinfelden/Baden von dem in Rheinfelden ansässigen Kraftwerksbetreiber Energiedienst AG mit der Durchführung der vermessungstechnischen Bauüberwachung im Zusammenhang mit dem Neubau des Wasserkraftwerks beauftragt.

Mit dem für die Bauüberwachung verantwortlichen Vermessungsingenieur Dipl.-Ing. Wolfgang Wackenhuth, sprach der Chefredakteur des VDVmagazins über seine siebenjährige Tätigkeit. Die Bilder zeigen die gewaltigen Größenordnungen auf dieser Baustelle eindrucksvoll.