zum Content

Exkursion nach Hamburg

Der Landesverband Bayern erkundet in einer Zweitagesexkursion die Hansestadt Hamburg mit einer vermessungstechnischen Führung durch die HafenCity und einem Werksbesuch bei Airbus.

Termin:  05.10.2018 - 07.10.2018
Ort: Hamburg

Der Landesvorsitzende Frank Pöhlmann gab den Anstoß für die Planung der Fahrt nach Hamburg und durch die freundliche Unterstützung von Monika Scheper und Ullrich Wille konnte der Verband ein interessantes Programm für die Teilnehmer des Landesverbands zusammenstellen.

Am Freitagnachmittag startete bei schönstem Ausflugswetter die Exkursion an der U-Bahnhaltestelle HafenCity Universität.

Dort erwartete uns der VDV-Kollege Andreas Schmidt-Böllert, Mitinhaber eines der größten Vermessungsbüros in Norddeutschland, Hanack und Partner.

Er führte uns durch das Gebiet der HafenCity unter dem Motto „HafenCity – Hafen – Speicherstadt; Heute, Gestern und Damals“.

Wir bewegten uns rückwärts in der Zeit, von den Neubauten der HafenCity bis zur Speicherstadt, den ehemaligen Hafenanlagen bis hin zum ersten Hafenbecken.

Erster Besichtigungspunkt war die U-Bahnstation Universität, mit innovativem Beleuchtungskonzept, weiter ging es über die elegant designte Baakenhafenbrücke mit Sitzplätzen für Fußgänger zum Aussichtsturm HafenCity ViewPoint.

Von hier aus hatte man einen guten Ausblick über die bereits entstandenen Quartiere und die Flächen, die in Zukunft noch entwickelt werden.

Bis zum Jahr 2025 wird die Innenstadtfläche Hamburgs um 40% wachsen, 127 ha Landfläche werden überplant und 2,32 Mio. m² BGF Neubauvolumen entstehen.

Weiter führte uns Andreas Schmidt-Böllert vorbei an der neuen Universität, durch die neu gebauten Quartiere zu der Speicherstadt. An den Magellan-Terrassen und am Sandtorkai erläuterte er uns die Geschichte des zollfreien Hafens, der Entwicklung der Speicherstadt, der Einschränkung der Zollfreiheit auf das Hafengebiet 1871, den großen Abbruch und die Neubaumaßnahmen, bei denen 20.000 Handwerker und Hafenarbeiter aus dem Hafengebiet vertrieben wurden um die Speicherstadt weiter zu entwickeln. Er erklärte die technischen Innovationen, wie das Löschen der Ladungen von Wasserseite und dem Weitertransport der Waren auf Landseite auf Schienen oder die autarke Energieversorgung der Speicherstadt durch das Kesselhaus.

Hier im Kesselhaus, dem Informationszentrum der HafenCity, endete auch die Tour durch Hamburgs Geschichte. Wir konnten erkennen, wie Altes und Neues zusammenwächst. Auf dem großen 3D-Stadtmodell in der Halle des Kesselhauses sind die zukünftigen Baumaßnahmen zu bewundern.

Vor allem wird der geplante Elbtower im Osten der HafenCity ein weiteres Ausrufezeichen setzten. Hier entsteht mit 235 m das höchste Gebäude Hamburgs und das dritthöchste Deutschlands.

Vielen Dank nochmals an den Kollegen Andreas Schmidt-Böllert für die interessante und erlebnisreiche Führung. Im Gebiet der HafenCity wird sein Büro noch viele herausragende Baumaßnahmen betreuen können.

Eine Nahtstelle zwischen der alten Speicherstadt und den neu entstandenen Bauten konnten wir dann hautnah erleben. Es stand der Besuch der Plaza der Elbphilharmonie auf dem Programm. Zum Sonnenuntergang bei schönstem Wetter erwartetet uns auf 34m Höhe ein faszinierender Rundumblick auf die HafenCity, die Speicherstadt und die Landungsbrücken mit den dahinterliegenden Hafenanlagen.

Zum Abendessen trafen wir uns im einem stilvoll mit Antiquitäten eingerichtetem Restaurant in der Langen Reihe und ließen den Tag bei einem kühlem Bier ausklingen.

Am Samstag startete der Tag mit einer Hafenrundfahrt an den Landungsbrücken. Mit Einblicken auf den drittgrößten europäischen Seehafen, den Containerterminals mit den riesigen Containerschiffen und den Terminals der Kreuzfahrtschiffe. Dann befuhren wir die Hafenbecken der alten Speicherstadt, weltgrößter historischer Lagerhauskomplex und auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen, mit ihren markanten Backsteingebäuden und den alten Brücken.

Der weitere Weg führte uns zu einem weiteren historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, dem Alten Elbtunnel, den wir durchwanderten und so Hamburg vom Südufer der Norderelbe bewundern konnten.

Mit der Elbfähre ging es dann weiter zum Elbstrand Övelgönne, wo wir einen Imbiss in der Mittagssonne einnehmen konnten.

Anschließend erwartete uns das nächste Highlight auf unsere Tour. Die Werksführung bei Airbus in Finkenwerder, dem größten europäischen Flugzeughersteller. Mit dem Bus ging es über das riesige Betriebsgelände, das neben einem eigenen Werksflughafen auch einen eigenen Fährhafen besitzt. Airbus beschäftigt an diesem Standort 12.500 Mitarbeiter.

In den gigantischen Werkshallen werden die Sektions- und Endmontagen der erfolgreichen A318, A319, A320 und A321er Modelle durchgeführt.

Zudem erfolgt hier die Endmontage des Airbus 380 mit Kabinenausstattung und Außenlackierung sowie die Auslieferung an die Kunden.

Beeindruckend waren die Größenverhältnisse zwischen einem „normalen“ Passagierflugzeug, wie dem A320 und dem größten in Serienfertigung produzierten Verkehrsflugzeug A380 (bis zu 853 Passagiere), wenn beide Flugzeuge nebeneinander in einer Halle stehen. Hier sah die A320 aus wie ein kleines Sportflugzeug.

Interessant ist auch die weltumspannende Logistik bei der Fertigung der Flugzeugkomponenten und die anschließenden Endmontagen. So werden z. B. die Tragflächen im britischen Broughton komplett vorgefertigt und nach Finkenwerder zur Endmontage transportiert.

Hierzu müssen natürlich die Einzelkomponenten exakt gefertigt und vermessen werden, damit sie dann passgenau zusammengefügt werden können.

Neben den Hauptproduktionsländern die Besitzanteile halten, wie Frankreich, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich, wird auch in China und den USA produziert.

Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung ging es mit der Elbfähre zurück zu den Landungsbrücken.

Das Abendessen konnten wir dann in einem „maritim“ eingerichteten Lokal mit typischer norddeutscher Küche auf der Reeperbahn genießen und dann den Abend sogar noch im freien sitzend beschließen.

Der nächste Tag wurde von den Teilnehmern noch mit eigenem Programm gefüllt.

Erfreulich war, dass auch junge VDV-Kolleginnen und Kollegen das Angebot nutzten, durch die VDV-Exkursion Neues zu erkunden und zu erleben.