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Fachvortrag: Das Berliner Stadtschloss

Geschichte - Tragödie - Vision

Termin:  27.05.2009 18:00 - 20:00 Uhr
Ort: Informationszentrum des Fördervereins Wiederaufbau Berliner Stadtschloss e.V., Hausvogteiplatz 3, 10117 Berlin

 

 

 

 

 

 

 

VDV unterstützt den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses

 

„Das Berliner Schloss wird wieder aufgebaut, nicht wie es war, sondern zu unserer Zeit passend“ schreibt Wilhelm von Boddin, Geschäftsführer des Fördervereins zum Wiederaufbau des Berliner Schlosses in einem Essay. In allerbester Lage in der Mitte Berlins, wo bis 1950 das in fünf Jahrhunderten gewachsene Berliner Schloss und von 1976 bis Dezember 2008 der Palast der Republik stand, soll nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages ein Gebäude entstehen, bei dem wesentliche Teile der alten Schlossfassade wiederhergestellt werden, das im Inneren aber eine moderne, museale Nutzung zulässt.

 

Als Nutzungskonzept für den Komplex wurde empfohlen, in das nunmehr als Humboldt-Forum bezeichneten Gebäude die Sammlungen der außereuropäischen Kunst der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus Dahlem in die Berliner Mitte zu verlegen und zusammen mit den Sammlungen der europäischen Kunst auf der Museumsinsel einen Ort der Weltkultur zu bilden.

 

In einer gut besuchten Informationsveranstaltung referierte am 27. Mai 2009 Herr Gunther Kämmerer, Leiter des Informationszentrums am Hausvogteiplatz in Berlin-Mitte, über die Geschichte, Bedeutung und die architektonische Schönheit dieses ehemaligen Schlosses. Wichtiger Teil des Referats war der vom Bundestag initiierte Wettbewerb, aus dem Ende 2008 der italienische Architekt Prof. Franco Stella mit seinem Entwurf als 1. Preisträger hervor ging. Damit wird das zentrale Bauwerk der Stadt Berlin wieder erstehen. Die historische Kuppel wird zurückkehren. Der Entwurf berücksichtigt den Wiederaufbau von drei Außenfassaden, aber auch eine moderne Ostfassade zur Spree hin sowie eine schlichte, moderne Westfassade im Schlüterhof. Im Inneren wird es ein moderner Bau werden, der es dennoch kommenden Generationen ermöglichen könnte, auch bedeutende Raumfluchten des alten Schlosses zu rekonstruieren. Bis zum Herbst 2009 wird die Entwurfsplanung überarbeitet und zur Ausführungsplanung weitergeführt. Dabei spielt die Kostenobergrenze des Bundestags von 552 Millionen Euro eine wichtige Rolle. Bauherr ist das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.

 

Der Entscheidung der Jury des Bundestages ging eine kontrovers geführte Debatte voraus. Vor allem Architekten, die mit modernen Stilelementen arbeiten, konnten die Entscheidung der Jury nicht mittragen. Nunmehr diskutiert man in Berlin die Gestaltung des gesamten Stadtraums zwischen Dom, Rathaus, Fernsehturm und dem Sockel des 1950 abgetragenen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals. Hier geht es um die Verkehrsführung, die Errichtung eines Einheits- und Freiheitsdenkmals und um die Bebauung bzw. Beibehaltung der Grünanlagen vor dem Berliner (Roten) Rathaus.

 

Das mit großer Begeisterung von Herrn Kämmerer vorgetragene Referat offenbarte den Zuhörern die Bedeutung dieses Stadtraums sowie die aktuellen Einsatzmöglichkeiten für die in Berlin tätigen Vermessungsbüros.

 

Der VDV-Landesverband Berlin-Brandenburg unterstützt mit einer Spende die Aktivitäten des Fördervereins Schloss Berlin. Dieser hat dem Deutschen Bundestag zugesagt, den Mehrpreis in Höhe von ca. 80 Mio. Euro der drei Barockfassaden des Schlosses sowie der drei Barockfassaden des Schlüterhofs über eine breit angelegte Spendensammlung zu finanzieren.

 

Weitere Informationen unter:

Berliner Schloss

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung