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Termin: 08.01.2009, Ort: Hotel Willkens, Goetheallee 1, 53225 Bonn-Beuel

 

Der Theologe und Naturwissenschaftler Friedrich Christoph Müller (1751-1808) – erster Trigonometer auf dem heutigen Gebiet von Nordrhein-Westfalen

 

Referent: Dipl.-Ing. Manfred Spata

 

 

 

 

Dipl.-Ing. Manfred Spata eröffnete das Bonner VDV-Jahr mit seinem Vortrag über Friedrich Christoph Müller aus Schwelm, der neben seiner kirchlichen Tätigkeiten auch noch viel Zeit fand sich mit der Astronomie, Kartographie und Trigonometrie zu beschäftigen. Schon als 24-jähriger verfasste er ein Buch über die lokale Aufnahme eines Ortes. Seine Kupferstiche sind immer mit begleitenden Texten und kunstvollen Rahmengestaltungen versehen. Er entwarf Gestaltungsvorschläge um Bewuchs, Berge oder Gebäude topografisch darzustellen. Zehn Veröffentlichungen zu astronomischen, geodätischen bzw. kartographischen Themen sind von ihm bekannt, sowie ein Vielzahl von Dorf/Stadtansichten und Karten von großer Genauigkeit und Aussagekraft.

 

In den Jahren 1789/90 führte er eine Triangulation der Grafschaft Mark durch. Hierzu bestimmte er zwei Basismessungen und nutzte 38 Festpunkte für die Netzbestimmung. Eine für die damalige Zeit gewaltige Arbeit, wenn man bedenkt, was für Wegestrecken dabei zu bewältigen waren und welche Instrumente und Hilfsmittel zur Verfügung standen.

 

In den Jahren 1785-1808 betrieb er in seinem Pfarrgarten eine astronomische Beobachtungsstation. Die geographische Länge von Schwelm ermittelte er dann 1787 anlässlich einer Sonnenfinsternis durch den Vergleich der Halbschatten, abgefragt von anderen Stationen in Europa.

 

Manfred Spata hatte das Thema sehr spannend „rübergebracht" und sein abschließender Kommentar zu Friedrich Christoph Müller lautete: „Er ist der Urvater der Trigonometrie und der preußischen Landesaufnahme von höchster Genauigkeit."

 

Text: Rolf Bull, Foto: Kurt Andrä

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