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Bericht zum Vortrag "Johann Jacob Baeyer und das Rheinische Dreiecksnetz 1867/77" von Prof. Dr. Hans Fröhlich vom 06. Juni 2013


In Zeiten von Satellitenvermessung, UAVs und ALKIS werden die hervorragenden geodätischen Leistungen aus dem 19. Jahrhundert allzu gerne vergessen. Prof. Dr. Hans Fröhlich ist ein „Spurensucher“ auf diesem Gebiet und hat dazu bereits einige Titel veröffentlicht. Mag der eine oder andere Leser das als „Schnee von gestern“ abtun, es sind damals Genauigkeiten erzielt worden, die nach heutigem technischen Stand unmöglich erscheinen. Diese Leistungen auch dem „nichtgeodätischen Mitmenschen“ näher zu bringen, hat sich Prof. Fröhlich zum Ziel gesetzt.

Beim VDV konnte er natürlich tiefer ins Fachliche einsteigen, als er zu Baeyer und dem Rheinischen Dreiecksnetz referierte. Er erläuterte die Recherchen, die ihn zu den vorliegenden Ergebnissen geführt haben. Er hat 11 der damaligen Festpunkte bzw. deren Reste aufgesucht und im Bild festgehalten.
Der erste von ihm besuchte Punkt Ubagsberg liegt in Limburg (NL) und den Abschluss fand er mit dem Punkt Donon im Elsass. Die Entfernungen der Punkte untereinander und die Gesamtlänge des Projekts lassen nur ahnen, welcher Aufwand für die Erkundung und später für die Konstruktion der Beobachtungsgerüste notwendig war. Das alles in einer Zeit ohne Auto, Telefon oder Funk. Anhand von Tagebuchaufzeichnungen von Baeyer konnte der Referent die Schwierigkeiten mit der Topografie oder aber mit Kirchengemeinden, die das Benutzen der Türme verweigerten, erläutern.

 


 
Fröhlich zeigte zwei Filme, die der WDR über seine Tätigkeiten aufgenommen hat und als „Knüller“ hatte er einen Heliotropen mitgebracht, den er ausführlich erklärte. Es handelt sich hierbei um einen original Bertramschen Heliotropen (Bertram war ein Helfer von Baeyer). Lediglich die untere Holzplatte hatte Prof. Fröhlich anfertigen lassen, damit er den Heliotropen auf einem Stativ befestigen kann.

Text: Rolf Bull

Bild: Kurt Andrä

 

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