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Donnerstag, 2. März 2006

Ingenieurvermessung gestern, heute und morgen

Referent: Prof. Dr.-Ing. Willfried Schwarz

 

Prof. Willfried Schwarz war mit diesem spannenden Thema nach Bonn gekommen. Nach einem kurzen Blick ins Altertum auf die Cheopspyramide oder den Hiskia-Tunnel gings über die technischen Leistungen zum Bau des „alten“ Gotthard-Tunnels hin zu DESY, wo der Referent früher tätig war. Dort wurden u.a. Zubehöre entwickelt (schattenfreie Beleuchtung an Zielzeichen oder die „Kernplatte“), die später in den Handel kamen.  

 

Laser Interferometrie, Laserradar, faseroptische Sensoren Photonenmischdetektoren und die digitale Photogrammetrie wurden von Willfried Schwarz „gestreift“ und kurz erläutert. Bei den von ihm erläuterten Messergebnissen ging es um Genauigkeiten bis in den Bereich von 10-6, was die Zuhörer doch erstaunte.     

 

Er bemängelte, dass es keine Zeitstempel in den Tachymetern gibt, denn Strecken und Winkel werden zu unterschiedlichen Zeiten (mµ-sec) gemessen.

 

Der Wandel von der statischen (Einzelpunktaufnahme) zur kinematischen (flächenhaften) Aufnahme braucht einen Fachmann zur Interpretation der Ergebnisse und hier sollten sich die Geodäten nicht „ausbooten“ lassen. Trotz aller Knopfdrucktechnik an den Instrumenten ist der Sachverstand notwendig. Wichtig für die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen, der Geodät darf nicht zum Datenlieferanten verkommen, während „die Anderen“ den Erfolg (das Geld) ernten.

 

Diese Überlegungen waren auch der Schwerpunkt der anschließenden Diskussion, die unter dem Leitsatz „Zukunfts-Chancen der Geodäten“ stand.

 

Prof. Schwarz hat das Thema ganz hervorragend „rübergebracht“ und die Zuhörer zum Nachdenken über unseren Beruf animiert. Dafür herzlichen Dank.

 

Rolf Bull

 

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