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VDVmagazin

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VDV-Bezirk zu Besuch bei der Fa. Vogelsang in Herten

VDV-Bezirk zu Besuch bei der Fa. Vogelsang in Herten

Für interessierte Ingenieure und Gäste des Bezirkes öffneten sich bei der Fa. Vogelsang die Tore. Die Fa. Vogelsang produziert am Standort Herten Kunststoffrohre aus den unterschiedlichsten Werkstoffen wie PP, PVC-U und PE-HD. Damit ist sie einer der wenigen Hersteller weltweit, die in dieser Materialbandbreite Produkte anbieten. Die Kunststoffrohre werden für den Einzug von Kabel zu Steuer- und Telekommunikationszwecke verwendet. Abnehmer der Rohre sind dementsprechend die Industrie und der Tiefbau sowie Versorgungsunternehmen wir Telekommunikationsanbieter oder Stadtwerke.

Begonnen hat das Unternehmen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Herstellung von Korrosionsschutzartikel für den Stahlrohrleitungsbau.

Der Besuch begann mit der Vorstellung der Fa. Vogelsang und deren Leistungsbild. Bei dem sich anschließenden Rundgang konnten das Labor, die Produktion sowie die Lagerhaltung besichtigt werden. Im Labor wurde gezeigt, u. a. wie Langzeitversuche an Rohrstücken die Qualität sichern sollen. In der Produktion konnten verschiedene Bandstraße in Augenschein genommen werden, die aus PE-Granulat durchgehende Rohre bis 2500 m Länge herstellen können, die gleichzeitig auf Trommel gewickelt werden. An anderer Stelle wurden die Rohre aus PVC-U als Stangenware gefertigt. Nach Prüfung der Rohre werden diese für den europaweiten Versand durch LKW vorbereitet.

Der Besuchstermin schloss ab mit einem gemütlichen Beisammensein in einem Biergarten mit Bewirtung der Vogelsang, bei dem noch weiterer Erfahrungsaustausch stattfand.

Ganz herzlich bedanken wollen wir uns noch bei Herrn Janke, Geschäftsführer, sowie bei Herrn Rohmann, Vertriebsleiter Deutschland, für deren fachkundige Führung durch ihr Unternehmen, welche keine Frage unbeantwortet ließ.

Besuch bei der Hamburg Port Authority (HPA) und Fahrt mit dem Peilschiff

Termin:  02.10.2024
Ort: Hamburg

Am 02.10.2024 hat der VDV-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein zur Exkursion bei der Hamburg Port Authority (HPA) in der Hamburger Speicherstadt eingeladen. Die Anzahl der Besucher war von der HPA auf 10 Personen begrenzt. Pünktlich um 08:30 Uhr haben sich alle Teilnehmer*innen am Empfang im Speicher P am „Neuer Wandrahm 4“ eingefunden.

Herr Thomas Thies, Leiter der Hydrographischen Datenerfassung hat uns zusammen mit seinem Kollegen Herrn Christoph Seletzky, Leitung Außendienst Landvermessung im Rahmen einiger Vorträge ihre vielfältigen Aufgaben und Arbeiten im Hamburger Hafen nähergebracht.

Die HPA hat derzeit 1837 MitarbeiterInnen und ist zuständig für die Verwaltung und Instandhaltung von 7157 ha Hafenfläche, wovon 2931 ha Wasserflächen sind. Im Hamburger Hafen gibt es ca. 50 km Kaianlagen und Uferbauwerke, 320 Liegeplätze für Schiffe, über 130 km Straßen, 147 Brücken und über 300 km Hafenbahngleise, für die die HPA verantwortlich ist. Zuständig ist die HPA für alle Fragen der öffentlichen wasser- und landseitigen Infrastruktur, der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs, der Hafenbahnanlagen, des Immobilienmanagements sowie der kommerziellen Rahmenbedingungen im Hafen. Sie ist seit 2005 eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) und Eigentümerin vieler Hafengrundstücke.

Der Peil- und Vermessungsdienst verfügt über 4 Peilschiffe welche bei der HPA-Tochter „Flotte Hamburg“ gechartert werden. In der Landvermessung gibt es 5 Messtrupps, einen Messtrupp für Erd- und Tiefbau und 2 Messtrupps bei der Hafenbahn. Ihre Aufgaben sind unter anderem Sicherungsmessungen an Kaianlagen, Brücken und Deichen, Absteckungen,

Massenermittlung, die Erstellung von topografischen Plänen, Kontrollmessungen und die Vermessung der Wassertiefen. Die erfassten hydrographischen Geodaten werden regelmäßig ans Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) geliefert und dort in die Electronic Navigational Charts (ENC) eingearbeitet.

Nach der allgemeinen Einführung haben wir Einblick in ein Paar aktuelle Projekte in der Vermessung bekommen. Wie zum Beispiel Setzungsmessungen an den Spundwänden in der Speicherstadt, oder der Erstellung des 3D-Modells von der ehemaligen Unilever Zentrale in der Hafencity, worin mehrere Standorte der HPA, die über die gesamte Speicherstadt verstreut sind, 2026 zusammengelegt werden sollen. Für die Vermessung kam das Mobile Mapping System NavVis VLX 2 zum Einsatz.

Das Hauptaugenmerk des Tages sollte aber auf der Vermessung der Wassertiefen mit den Peilschiffen liegen. Diese messen mit Echolottechnik die Wassertiefen im Hafen. Da durch die Gezeiten kontinuierlich Schlick aus der Nordsee in den Hafen gespült wird und sich diese Sedimente überall in der Elbe am Grund ablagern, muss regelmäßig ausgebaggert werden, um den Schiffsverkehr im Hafen aufrechterhalten zu können. Verstärkt wird der Effekt der Sedimentablagerungen durch ausbleibende Hochwasser aus dem Oberlauf der Elbe, da diese den Hafen normalerweise auf natürliche Weise von den Sedimentablagerungen befreien.

Um den Schiffsverkehr aufrechthalten zu können, müssen die Wassertiefen fortwährend vermessen und die Pläne immer aktuell gehalten werden. Dafür setzt die HPA ihre 4 Peilschiffe ein. Wenn festgestellt wird, dass in einem Abschnitt zu viele Sedimente liegen, muss dieser ausgebaggert werden, um immer die vorgeschriebenen Tiefen einzuhalten.

Nach den sehr interessanten Vorträgen ging es um ca. 11 Uhr zum Peilschiff „Deepenschriewer 2“ am Anleger Sandtorhöft, direkt gegenüber der Elbphilharmonie. Mit dem Peilschiff, Baujahr 1970, ging es anschließend auf Fahrt durch den Hamburger Hafen.

An Bord konnten wir nun die Durchführung der hydrographischen Vermessungen welche uns Herr Thies schon sehr anschaulich in seinem Vortrag erläutert hatte, live miterleben. Die Kollegin an Bord hat uns die Handhabung der Echolottechnik und die Auswertung der Daten sehr ausführlich und verständlich erklärt. Während der Fahrt von der Speicherstadt zur Nautischen Zentrale Hamburg am Bubendeyweg haben wir „Vermesser“ die Erfassung der hydrographischen Daten mit sehr großem Interesse verfolgt. Es wurde uns berichtet, dass sich im Hamburger Hafen jährlich mehrere Meter Sedimente ablagern, die mit den ständigen Vermessungen erfasst und, wenn die Mindesttiefen nicht mehr eingehalten werden, ausgebaggert werden müssen. Würde dieses nicht geschehen wäre der Hafen nach einem Jahr versandet und könnte nicht mehr angefahren werden.

Nach dieser Etappe und direktem Anlegen vor dem Lotsenhaus Seemannshöft haben wir noch einen kurzen Einblick in die Nautische Zentrale Hamburg bekommen. Sie gehört zur HPA und ist die Verkehrsleitstelle für alle ankommenden Schiffe im Hamburger Hafen. Hier wird der gesamte Schiffsverkehr auf der Elbe und im Hamburger Hafen überwacht und gesteuert. Es wird festgelegt und genehmigt welches Schiff wann einlaufen und an welchem Anleger es anlegen darf. Auf riesigen Videoleinwänden werden alle Schiffsbewegungen abgebildet. Nach diesem kurzen Besuch ging es mit der „Deepenschriewer 2“ wieder zurück in die Speicherstadt.

Zum Ausklang dieser Exkursion mit ihren Eindrücken von der HPA und dem Hamburger Hafen sind alle Teilnehmer*innen zum gemeinsamen Essen auf das Feuerschiff Hamburg direkt am Baumwall eingekehrt. Ein besonderer Dank von Seiten des Landesvorstandes Hamburg/Schleswig-Holstein geht nochmals an Herr Thomas Thies und seinen Kolleg*innen von der HPA, die uns diesen schönen Tag erst ermöglich haben.

Monika Scheper