Die große Vorfreude auf die kommenden Ereignisse war den 45 VDV- und DVW-Mitgliedern anzusehen, als sie am 1. September 2010 gegen 16:00 Uhr zu einem geodätischen Gedankenaustausch auf dem Vereinsgelände des Akademischen Segler-Vereins Berlin (ASV) eintrafen.
Das Klubschiff des ASV Berlin, die „Prosit IV", ist ein 20 m langer Seekreuzer ohne Motor aber mit 145 m² Segelfläche, und wurde als „Tagungsort“ gewählt. Sie war bestens mit Proviant für den Seglersnack ausgestattet, die Segel waren bereits angeschlagen und somit gut vorbereitet für einen Segeltörn von der Scharfen Lanke südwärts auf der Berliner Unterhavel.
Mit Ihren zwei Masten und bis zu 5 Segeln bietet dieses 1969 gebaute Stahlschiff umfangreiche Möglichkeiten zur Segelausbildung im ASV, ist aber auch für Spaßfahrten bestens geeignet.
Kaum war die Einweisung der Teilnehmer in die seglerischen Notwendigkeiten abgeschlossen, hieß es „Leinen los“ und „Heiß auf Segel“. Nach einer gekonnten Halse wurde rasch Kurs „Richtung Süden“ aufgenommen. Richtige Segelfreude kam dann auf, nachdem auch Besan und Klüwer gesetzt waren und die Prosit den teils kräftigen Spätsommerwind nutzte, um in flotter Fahrt das Vereinsgelände rasch hinter sich zu lassen. Der Grunewaldturm, die Villa Lemm, Schwanenwerder und der Ort Kladow waren die schnell erreicht. Unter dem stündlichen Glockenspiel der „Peter-und-Paul-Kirche“ wurde gewendet und mit Umrundung der Pfaueninsel der Kurs wieder auf den ASV ausgerichtet. Als es der Steuerfrau mit ihrer Crew beim Sonnenuntergang gelang, das ca. 15 Tonnen schwere Schiff unter Segel sicher am Steg anzulegen und festzumachen, war ihr der Beifall der Teilnehmer sicher.
Der zweite Teil dieses geodätischen Gedankenaustausches fand dann am Grillbuffet bei fachlichen Gesprächen und Klönschnack im stielvollen Seglerhaus (Baujahr 1906) statt, in dem sich der (Hochsee-) Segelsport in Deutschland, das Segeln in Berlin sowie das studentische Leben widerspiegelt. Der ASV wurde 1886 von zehn Studenten der Königlichen Technischen Hochschule Berlin (jetzt TU Berlin) gegründet und ist somit einer der ältesten Segelvereine Deutschland.
Der Schreiber dieses Artikels will diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, um sich bei Christof Rek, Mitglied im ASV, DVW-Vizepräsident und Vorsitzender der BDVI-Landesgruppe Berlin für die erstklassige Vorbereitung und Durchführung dieser rundum gelungenen Veranstaltung zu bedanken. Wenn es möglich ist, werden wir diese Form des Gedankenaustausches im nächsten Jahr wiederholen.
Mehr über den ASV Berlin unter: www.asv-berlin.de