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Radtour "Samba Pa Ti"

Termin:  15.06.2013 10:00 Uhr
Ort: Restaurant „Zum alten Kuhstall“, Boettingerweg 3, 42117 Wuppertal

Eine schöne Tradition setzt sich fort: Am 15.06.2013 haben die Wuppertaler und die Düsseldorfer VDV-Kollegen mit Ihren Ehegattinnen/Partnerinnen eine gemeinsame Radtour im Bergischen Land unternommen. Bei sehr gutem Wetter am Startpunkt Wuppertaler Zoo ging es aufwärts zum Einstieg in die Samba-Trasse am Zooviertel.


Der Cronenberger „Samba“, die 1891 erbaute Bahnlinie durch den Staatsforst Burgholz, hat dazu beigetragen, dass sich Cronenberger Firmen wie Knipex oder Stahl-Wille zu den weltbesten Werkzeugfirmen entwickeln konnten. Der letzte offizielle Zug befuhr die Sambastrecke am 28.02.1988.
Ende der 80 er Jahre wurde dann die Idee geboren, diese etwa 10km lange stillgelegte Bahnstrecke in einen Rad- und Fußweg umzugestalten. Es dauerte aber noch bis zur Regionale 2006, bis diese Strecke mit finanzieller Unterstützung vom Land NRW realisiert werden konnte.


Unser Einstieg zur Sambatrasse erfolgte im Zooviertel, einem alten repräsentativen Villenviertel. Nach einer kurzen Eingewöhnung der stetig ansteigenden Trasse  (4%), legten wir die erste Rast auf der Tigertalbrücke ein, die direkt über dem Tigergehege des Wuppertaler Zoos liegt. Leider konnten wir nur Besucher im Zoo bestaunen, die Tiger hatten sich nicht für uns aus ihrem geschützten Gehege begeben. Weiter fuhren wir an der "Kaisereiche" vorbei, einer anlässlich der Gründung des Deutschen Reiches 1871 gepflanzten Eiche. An der Gartengaststätte "Bahnhof Burgholz" mussten wir eine kurze Pause einlegen, um dem Regenschauern zu entgehen. Auf der Weiterfahrt konnten wir aus zeitlichen Gründen leider nicht das flächenmäßig größte forstwirtschaftlich betriebene Aboretum Deutschlands, in dem über 130 fremdländische Baumarten bestaunt werden können, begehen.


Unsere Weiterfahrt führte uns vorbei am Waldschwimmbad Neuenhof (konstant 28°) nach Cronenberg zum "Gleis 1". Hier steht noch ein alter Sambazug zum anfassen. Den Endpunkt der Sambatrasse erreichten wir mit dem Bahnhof Cronenberg.


Von Cronenberg ging es abwärts (7%) bis zum Manuelskotten im Kaltenbacher Tal. Der Kotten ist der letzte mit einem Wasserrad betriebene Schleifkotten in Wuppertal. Hier wurde uns bei einer Führung das Arbeiten der ehemals bis zu 28 Mann starken Belegschaft der Nass- und Tockenschleifstelle demonstriert. Früher waren die meisten der hier tätigen Schleifer selbstständig. Noch heute werden hier von einem Schleifer Cuttermesser im Auftrag eines Remscheider Unternehmens zu Ende gefertigt. Die verschiedenen Antriebsarten der Schleifsteine und Polierscheiben - Wasserrad, Dampfmaschine, Dieselmotor und Elektromotor - wurden uns von Herrn Hummel vom Förderverein Manuelskotten eindrucksvoll vorgeführt. Im Clubraum in der ersten Etage des Kotten konnten wir zum Schluss die einzelnen Erzeugnisse der Wuppertaler Werkzeugindustrie bestaunen.


Nach einer kurzen Weiterfahrt war ein Stopp im Strandcafe „Kohlfurther Brücke“ am Wupperufer eingeplant. Auch hier passte der Halt wie am Manuelskotten: Es fing kräftig an zu regnen, doch unter den großen Sonnenschirmen blieben wir trocken. Als der Himmel wieder aufriss, bestiegen wir schnell die Räder zur Weiterfahrt. Hielten aber bald wieder an, um auf dem unerwarteten offenen Gelände der "Bergischen Museumsbahnen e.V." an der Kohlfurther Brücke Eindrücke aus der Restaurierung von alten Straßenbahnen zu erfahren. Unangemeldet, da normalerweise Samstags geschlossen, durften wir trotzdem in die Hallen des Betriebshofes gehen und erhielten sogar spontan einen Kurzvortrag über das Vereinsleben und die alten restaurierten Museumsbahnen. Nach diesem nicht eingeplanten aber hochinteressanten Zwischenstopp radelten wir entlang der Wupper zurück zum Ausgangspunkt, dem Wuppertaler Zoo und wurden dort im Ziel von Gerd und Elisabeth Langner mit einem kleinen „Begrüßungscocktail“ empfangen. Hier im "Alten Kuhstall" haben wir uns stärken können und waren uns einig: Eine absolut tolle  Radtour ist auch im Bergischen Land möglich!