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GOLDENES LOT 2012 für den Chefredakteur des VDVmagazin Rolf Bull

Bilder: Ullrich Wille

 

Der langjährige Chefredakteur des VDVmagazin Dipl.-Ing. Rolf Bull wurde vom Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) e.V. am 28. September in Köln mit dem GOLDENEN LOT ausgezeichnet. Der Verband ehrte damit seine herausragenden Verdienste um das deutsche Vermessungswesen.

Rolf Bull ist seit 1974 aktiv in der Schriftleitung einer der am meisten beachteten deutschsprachigen Fachzeitschrift des Vermessungswesens tätig. Zunächst als Redakteur der Verbandsmitteilungen (heute: VDVmagazinPlus) und seit 1997 bis heute als verantwortlicher Chefredakteur des gesamten Magazins. Unzählige Beiträge fachtechnischer und berufsständischer Art sowie Verbandsmitteilungen tragen seine Handschrift, sind unter seiner Redaktion entstanden. Es dürfte wohl kaum eine Fachfirma geben, die ihn nicht kennt und nicht wenige Kolleginnen und Kollegen, die erst durch sein Zutun überhaupt zur Autorin bzw. zum Autor von Fachbeiträgen geworden sind.

Rolf Bull ist Jahrgang 1940 und hat nach einer Ausbildung zum Vermessungstechniker an der Staatlichen Ingenieurschule in Essen studiert. Neben seinem hauptberuflichen Wirken bei der Straßenbauverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (heute: strassen.nrw) hat sich Rolf Bull bereits sehr früh ehrenamtlich im VDV engagiert. Er ist am 1. Januar 1965 in den Verband eingetreten und war bereits im März des gleichen Jahres Gründungsmitglied des VDV-Bezirks Bonn in dem er seit 1967 bis heute aktives Vorstandsmitglied ist. Bull engagierte sich zusätzlich zur Bezirksarbeit auch in der Öffentlichkeitsarbeit der damaligen VDV-Bildungsstätte in Bad Münstereifel-Mahlberg, er hielt Vorträge und war an der Organisation verschiedener Exkursionen beteiligt, beispielsweise nach Schweden zur Firma AGA und zum dortigen Landesvermessungsamt oder in die damalige DDR zum VEB Carl Zeiss Jena. Auch verfasste er die in den 70er Jahren sehr begehrten (und sogleich vergriffenen) VDV-Taschenbücher. Von 1974 bis 1997 war er Schriftleiter der VDV-Mitteilungen und darüber hinaus von 1980 bis 1983 zusätzlich Pressereferent im VDV-Bundesvorstand. Seit 1997 ist er Chefredakteur des VDVmagazin, ein Amt, das er auch im beruflichen Ruhestand (seit 2004) weiterhin aktiv ausübt.

Das heute in der Fachwelt äußerst hohe renommierte Ansehen des VDVmagazin ist nicht zuletzt das Ergebnis des jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagements von Rolf Bull. Mit der Verleihung des GOLDENEN LOTES 2012 würdigt der Verband diese herausragende und außergewöhnliche Arbeit.

Die Überreichung der Ehrung fand am 28. September im Kristallsaal der Koelnmesse statt. Die Laudatio hielt der aus dem Fernsehen bekannte Wissenschaftsjournalist und Vorjahrespreisträger Ranga Yogeshwar.

 

Dankesworte des Preisträgers Rolf Bull

Sehr verehrte Gäste, liebe Freunde des VDV.

Danke für diese Ehrung über die ich mich sehr freue und über die Laudatio von Ranga Yogeshwar im Besonderen.

Mein besonderer Dank geht an Wolfgang Kramer. Er hatte vor 23 Jahren die Idee zu diesem schönen Preis. Es ist sein Entwurf und in den ersten Jahren hat er das Goldene Lot aus eigenen Mitteln  geschaffen. Leider kann er heute aus gesundheitlichen Gründen nicht hier sein, was ich sehr bedauere.

Ich war bei fast allen Goldenen Lot Verleihungen dabei und die für mich spektakulärste war die Preisverleihung an Hans Dietrich Genscher. Alle warteten und die Zeit war schon leicht überschritten, Wolfgang wurde nervös und wurde gefragt, kommt er etwa doch nicht. Dann 3 oder 4 Männer in schwarz betraten den Saal, inspizierten Saal und Besucher und dann kam der damalige Außenminister und Wolfgang Kramer konnte mit ihm in heimatlichen Tönen schwelgen. 

Zurück in die Gegenwart.

Eigentlich müsste ich das Goldene Lot in Scheiben schneiden und alle denen, die mit mir zusammen unsere Zeitschrift erstellen, ein Stück davon abgeben. Da wäre an erster Stelle meine Familie zu nennen, die so manches Mal schwer geseufzt hat „schon wieder VDV“.

Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen den Redakteuren bzw. Mitarbeitern zu danken, die dafür sorgen, dass Sie alle 2 Monate ein interessantes und lesenswertes Heft vorliegen haben. Es gibt da keine Wertung, ich habe die alphabetische Reihenfolge gewählt.

Das neueste Redaktionsmitglied, unser Redaktionsküken, ist Achim Dombert. Vor knapp einem Jahr anlässlich einer Bundesvorstandssitzung des VDV, wurde beschlossen, die bisherigen Studenten-Informationen für die heutige Studentengeneration interessanter zu machen. Ich sage es mal recht platt, Achim hat sich bei dieser Diskussion recht weit aus dem Fenster gelehnt und seine Mitarbeit spontan angeboten. Seitdem ist er integriert. Bis zur ersten Ausgabe im Februar dieses Jahres hatte er noch ein paar Mitstreiter dabei, die ihm aber ab der April-Ausgabe die Arbeit gerne allein überlassen haben. Inzwischen ist ihm bewusst geworden, dass er seinen Urlaub jetzt den Redaktionsterminen unterzuordnen hat.  

Willibald Dores, ist Redakteur des Verbandsteils der Zeitschrift, das VDVmagazinPlus. Er erstellt für jedes Heft im Schnitt 25 Seiten aus den Informationen, die er aus allen Gremien des VDV erhält. Sein Kampf alle 2 Monate betrifft die Seitenzahl. Was macht man, wenn aus einem Landesverband oder einem VDV-Bezirk ein mehrseitiger Artikel eingereicht wird, der vom Platz her so im Heft nicht machbar ist? Da hat ein Kollege in mehrstündiger Arbeit einen tollen Bericht über eine Veranstaltung verfasst und jetzt muss gekürzt werden. Was aber viel schwieriger ist, den Verfasser davon zu überzeugen, dass es notwendig ist. Schließlich darf der Verfasser nicht beleidigt sein: Er soll ja auch in Zukunft weiter an der Zeitschrift mitarbeiten. Nicht einfach der Job, das muss mal gesagt werden. Gleichzeitig möchte ich betonen, wenn Willibald Dores mit so einem Wunsch an Sie herantritt, er macht es nicht um Sie zu ärgern. Wir haben einen festen Jahresumfang von 568 Seiten, die wir nicht überschreiten sollen. Jede Mehrseite kostet den VDV zusätzlich Geld.

Der Name Hanna Hacker sagt Ihnen nichts, er steht nicht im Impressum und taucht auch sonst nirgendwo auf. Dabei ist sie eine der ganz wichtigen Mitarbeiterinnen am VDVmagazin. Sie ist unsere Lektorin und seit gut drei Jahren sorgt sie dafür, dass Sie nur noch äußerst selten  Druckfehler oder grammatische Patzer im Heft finden. Wenn, dann weil nach ihrer Tätigkeit noch was kurzfristig, d. h. ein paar Stunden vor Drucklegung, geändert werden musste.

Frau Hacker kontrolliert sogar die Internetadressen in den Literaturangaben der Fachartikel und hat schon manchen Autor von der Richtigkeit ihrer vorgeschlagenen Korrektur überzeugt. Mancher war von ihrer Präzision überrascht und wollte sie schon dem geodätischen Umfeld zuordnen.

Nadine Helling ist unsere Layouterin für den Fachteil (Kollege Dores macht das für seinen Teil übrigens selber). Diese Berufsgruppe gehört m. E. zu den Künstlern. So kann es passieren, dass wir bei den Bildgrößen nicht immer einer Meinung sind, denn sie sieht das aus grafischer Sicht, ich aus fachlicher Sicht und dann feilschen wir öfters um die Größe. Frau Helling wird besonders aktiv, wenn es um neue Seitengestaltungen geht. Sie sieht immer das ganze Heft, während z. B. Achim Dombert und ich bei der Gestaltung der neuen Studenten-Information nur den Blick für die beiden Seiten hatten. Da kommentierte Sie unseren Entwurf ganz entwaffnend: Soooo geht das aber doch wirklich nicht, ich mache da mal was Passendes und das kann sie hervorragend.     

Karin Irmscher ist im Verlag zuständig für vertriebliche Angelegenheiten, regelt den Belegexemplarversand für die Autoren, sie entwirft die Texte für Eigenanzeigen des Verlags, die nicht in jede Ausgabe in gleicher Größe passen und ist mitverantwortlich für die ausgesprochen harmonische Zusammenarbeit zwischen Redaktion und Verlag.

Dieter Klemp und Berndt Weise, zwei Kollegen, die sich für die Zeitschrift intensiv einsetzen. Sie sind zwar nicht an jedem Heft beteiligt, aber wenn es um die Ingenieurvermessung geht, sind sie erste Wahl. Seit vielen Jahren bearbeiten sie Referate aus der Ingenieurvermessung des Bildungswerks des VDV. Durch zusätzliche Recherchen mit und beim Referenten, durch ergänzende Bilder und das Einbringen des eigenen umfassenden Fachwissens, erstellen sie hochwertige Artikel. Dass sie das Honorar mit dem Autor dann auch noch aufteilen, ist auch erwähnenswert.

Dieter, an Dich meine ganz große Bitte, bitte noch nicht aufhören. Deine Bücher über Deine Heimatstadt Velbert können doch kein Grund sein, dass Du überlastet bist.         

Dr. Jens Levenhagen hat mit seiner Kollegin Tanja Beck in bisher neun Folgen in der Serie „Galileo kurz und knapp“ das Thema unkompliziert dargestellt. 

Fred Mitzkatis ist nur dann als Redakteur aktiv, wenn in Leipzig eine Messe stattfindet, über die eine Berichterstattung notwendig ist. Besonders gefreut hat mich, dass er von sich aus an mich herangetreten ist und sich dazu bereiterklärt hat. Danke dafür.

Klaus Patzke, Redakteur für Software und GIS, ist seit 1997 dabei, das entspricht redaktionelle Arbeit an rund 90 Heften. Alle 2 Monate stellt er zwischen 7 und 10 Seiten zusammen, die ein Konzentrat aus sehr vielen Pressemitteilungen der Firmen sind. Auch er gehört seit dieser Zeit zu den Betroffenen, die ihren Urlaub nach den Erscheinungsterminen der Zeitschrift einrichten.  

Seit 1993 gehört er bereits zum Redaktionsstab, die den Bericht zur INTERGEO erstellen. Das setzt 3 stressige Tage auf der Messe voraus. Firmen besuchen und um Pressemitteilungen betteln. Denn es ist nicht normal, dass so was vorliegt. Da wird dann versprochen, wir schicken nach der Messe. Oft bleibt das ein Versprechen.  

Heinz-Dieter Roesler macht das INTERGEO -Geschäft schon seit 1991 und ist bei so manchem Aussteller als sehr hartnäckig bekannt. Für ihn ist es ebenso wie für uns alle unverständlich, dass mittelständische Unternehmen es nicht erkennen wollen, dass sie im redaktionellen Teil einer Fachzeitschrift für ihr Produkt oder Dienstleistung erwähnt werden können.

Ralph-Gerald Siekmann-Böhm, auch er gehört zum INTERGEO -Team. Er ist erst seit 2007 dabei und hat mit dem Bereich der geodätischen Aussteller in der Regel immer ein Stück Papier in der Hand, wenn er einen Messestand verlässt. 

Franz Stypa, Prokurist beim Verlag Chmielorz und verantwortlich für die Anzeigen im VDVmagazin. Ein Geschäft, das nicht einfach ist. Durch Fusionen fallen Anzeigenkunden weg. Dann gibt es Firmen, die ihm sagen, wir vertreten nicht deren Kunden, schaufeln aber ständig ganz wichtige Pressemitteilungen in das Postfach der Redaktion.

Es gibt zwei Situationen, bei den Prof. Manfred Weisensee gefragt ist. Zum einen, wenn er eingegangene Manuskripte begutachten muss und zum anderen als den Menschen, der in geschliffener Form einem Autor eine Absage erteilen muss, wenn das eingereichte Manuskript nicht unseren Vorstellungen entspricht. Das kann er bedeutend besser als ich, er findet in der Regel genau den richtigen Ton.

Das also sind die wichtigsten Menschen, die dafür sorgen, dass Sie alle zwei Monate ein VDVmagazin in Händen halten können. Dass dazu noch die vielen Autoren, Verlags bzw. Druckereiangestellten und Aktive aus dem Verband gehören ist selbstverständlich.  

Nun werden Sie sich Fragen, was macht der Bull denn nun überhaupt noch, wenn er für jede Arbeit einen kennt, der sie macht. Wofür denn dann das Goldene Lot?

Nun alle diese Mitstreiter zur richtigen Zeit zum anfallenden Thema bzw. Tätigkeit unter einen Hut bringen um dann zu einem passenden Ergebnis zu kommen, ist nicht innerhalb von Minuten zu schaffen. Zumal ein Teil der Kollegen tagsüber nicht erreichbar sind.  

Die aufwändigste Tätigkeit ist die Beschaffung guter Fachartikel. Das ist in der Zeit der Power-Point-Referate bedeutend schwieriger geworden als früher, denn da konnte man z. B. bei einem Vortrag des Bildungswerk des VDV zu einem Referenten gehen und sich das Vortragsmanuskript für eine Veröffentlichung geben lassen. Heute kann ich mit einer Power-Point-Folien-Sammlung nichts machen. Dazu kommt, dass gute Referenten zeitlich so eingespannt sind, dass sie eine Papierfassung nicht erstellen können. Hier hilft auch intensive Überzeugungskraft sehr selten, leider.

Nicht immer einfach ist es, die vorhandenen Artikel so zu verteilen (ich habe immer mindestens zwei Hefte in Arbeit), dass ein möglichst vielseitiges Heft für die unterschiedlichen Leserinteressen entsteht. Auch muss die Seitenzahl des Heftes im Rahmen der Vorgaben des VDV-Schatzmeisters bleiben.

Manchmal gibt es eine Info, aus der mehr zu machen ist. Dann heißt es Kontakte zu knüpfen und zu versuchen dem Textverfasser einen Fachbeitrag aus seinem Rechner zu entlocken. Dazu muss man ihm dann die Leserzusammenstellung erklären und ein oder zwei Ausgaben zusenden und telefonieren und dabei an so mancher Telefonzentralistin vorbei zu kommen.   

Viel Zeit muss ich in die Pressemitteilungen investieren, die in den Nachrichtenrubriken veröffentlicht werden. Die meisten dieser Pressemitteilungen sind in der Fachpresse nicht 1:1 zu übernehmen.

Ein Beispiel: wenn ein GNNS-Anbieter damit beginnt, dass es Satelliten im Orbit gibt, die Signale zur Erdoberfläche senden, die von dem besten aller bisherigen Empfänger verarbeitet werden, dann hilft nur die Löschtaste. Denn bei einer Veröffentlichung dieser seit Jahrzehnten bekannten Tatsachen, würde der Leser sofort umblättern.  

Ebenso, wenn in jedem dritten Satz die Firma und ihre Qualitäten erwähnt werden. Auch die besondere Einmaligkeit einer Software, die auf Knopfdruck dem Nutzer alle Arbeit abnimmt, ist keine seltene Aussage. Da könnte ich noch lange drüber sprechen und viele Beispiele aufzählen. 

Abschließend ein paar Sätze in die Zukunft gerichtet. Beim Besuch eines 3. Semesters der Fachrichtung Technik Journalismus der FH Rhein-Sieg wurde mir vor knapp 2 Jahren von den Studenten unmissverständlich erklärt, dass die Spezies Mensch wie ich sie darstelle, in spätestens 10 Jahren ausgestorben ist. Die gedruckte Information hat dann Null Bedeutung. Alles ist dann digital zu jeder Tages- und Nachtzeit zu lesen.    

 

Mit dem Wunsch, dass in unserem Berufsumfeld das Printmedium seine wichtige Funktion behalten wird, wünsche ich Ihnen einen schönen Abend mit guten Gesprächen.

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